Weinviertel 30.7.2017 Marille Marille

Alle Jahre wieder und doch anders, weil es ist ja Natur und nicht Mechanik oder eine industrielle Produktion. Ich spreche von den Marillen vor meinem Schlafzimmerfenster, auf dem Baum, der auf dem Gemeindegrund steht. Es hat was damit. Er/Sie macht Dynamik. Dynamik des Schenkens, des Teilens, des Anspruch Habens. Denn, wem gehört der Baum und die darauf hängenden Marillen. Niemand bestimmten, sondern allen. Und dann schon mehr denen allen, die um den Baum herum leben. Ich bin auch eine davon. Aber ich leben noch nicht so lange da herum. Andere schon viel, viel länger und haben dann vielleicht schon mehr Anspruch. Aber dafür wohnen sie etwas weiter weg. Ich hatte heute ein Gespräch mit Franz. Er hatte sich nicht getraut Marillen zu holen. Er wohnt ja auch 2 Gassen weiter. Der Neffe meiner Nachbarin war da schon mutiger und von seiner Frau geschickt. Obwohl er 3 Gasen weiter wohnt, ist er mit dem Auto angefahren gekommen, ich war gerade wieder am Einsammeln und wollte sich Marillen pflücken. PFLÜCKEN!!! VOM BAUM! Und ich immer gebückt Marillen klaubend. Also den hatte seine Frau um 10 Marillen für Kuchen geschickt. Na gut. Ich war großzügig.
Ich habe, oder wollt das Thema (Marillenanspruch) für mich so lösen, dass ich keine Marillen vom Baum pflücke, sondern nur die aufhebe, die andauernd herunterfallen. Das ist ganz schön viel Arbeit. Das Aufheben und dann das Verarbeiten, denn die können nicht lange aufgehoben werden. Sind meist schon etwas braun und dann sehr reif und von hoher Höhe gefallen, dadurch aufgeplatzt. Wenn sie ein bisschen im Gras liegen, sind die Ameisen dran und über Nacht die Schnecken. Also ich und die Nachbarin machen das so mit dem Aufheben und nicht Pflücken. Ich habe dann ein bisschen ausgelassen, war in Wien und meine Nachbarin konnte sich kaum retten. Als ich dann kam, war in Kürze der Kühlschrank wieder voll von Marillen. Was habe ich damit gemacht: Marmelade, Kuchen, Chutney und das Neueste - Saft. Das schmeckt alles unglaublich gut. Und jetzt ist der Zauber wirklich vorbei. Kein Marillchen liegt mehr da. Habe mit Franz geredet (obwohl er nichts mit zu reden hat, weil eben 2 Gassen weiter) ob wir das nächste Jahr vielleicht die Marillen mit Pflücker doch von oben pflücken und dann aufteilen. Na wir werden sehen. (Ich habe noch Marmelade von letztem Jahr)

Zugriffe: 3103

Hermine Brzobohaty-Theuer | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Adresse: 1030 Wien, Stanislausgasse 4/9 | Tel.: +43 676 47 49 112

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.