Wien 26.2.2013 Fanny und Willi
Bin in Wien auf der Ringstraße unterwegs und beschließe plötzlich, trotz meiner Ambivalenz der früheren Ausstellungsgestaltung gegenüber, das naturhistorische Museum aufzusuchen. Ein Besuch bei den Urmüttern, der Frau von Willendorf und Fanny aus Stratzing würde mir gefallen. Der Weg dahin führt an den Mineralien und den Meteoriten vorbei. Riesige Topase, Quarze und unzählige mir völlig unbekannte Mineralien in erstaunlichen Farben. Im Saal 11 bin ich in der Prähistorischen Sammlung. Die Findung der Frau von Willendorf 1908 wird dokumentiert und „Venus 2 und Venus 3“ ausgestellt. „Venus 2 „ ist ca. 18cm groß aus Mammutelfenbein und teilweise bearbeitet. „Venus 3 ist ca10 cm groß. Immer wieder bin ich über die Zartheit der Statuette der "Fanny" erstaunt und entzückt. Sie wurde nach 2jähriger Grabungszeit 1988 in Stratzing nördlich von Krem, auf dem Areal einer alten Ziegele entdeckt. Die Archäologin Cristine Neugebauer-Maresch war die Grabungleiterin und hat aus den Brüchstücken die Figur rekonstruiert. Sie ist aus grünem Schiefer - Amphibolit, 7,2 cm lang, 2,7 cm breit und 0,7 cm stark, also ganz flach und in dieser bewegte Haltung dargestellt. Der linke Arm erhoben, der rechte auf einen Stock gestützt, die Brust ist seitlich sichtbar. Für die Präsentation hat man sich etwa einfallen lassen, nachdem sie 10 Jahre nach der Findung nicht gezeigt wurde. Sie ist in einer Glasskuppel und kann gedreht werden, damit sie von allen Seiten sichtbar ist. Auf der Museumshomepage ist darüber leider nichts zu finden. Ich komme auch durch die neue Dauerausstellung der Menschlichen Entwicklung "Hominidenevolution". Sie ist anschaulich gestaltet. Früher bin ich an den Schädeln eher rasch vorbeigegangen. Jetzt ist die Entwicklung vom möglichen ersten „Aufrechtgängers“ aus dem Tschad, der auf 6 Millionen Jahre datiert wird, sowie die der NandertalerIN bis zur Homo sapiens sinnlich aufbereitet. http://www.nhm-wien.ac.at/
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