Weinviertel 1.2.2015 Lichtmess
STRAHLKRAFT
Hell leuchtend
Schimmernd, brennend.
Allumfassen, mich umfassend.
Im Auflodern glühend
Die Materie verwandelnd.
Elementare Kraft und Dynamik
Geschieht jetzt und in der Zeit.
Asche, Glut, Kern, Verwandlung
Geschehen.
Ich weiß und ich weiß nichts –
Ich existiere.
Ich existiere durch die Zeit und im Augenblick.
30.1.2015 Felicitas Goodman 101
Kürzlich, im Oktober 2014, haben wir den 100. Geburtstag von Felicitas D .Goodman mit einem vielfältigen und freudigen Festakt gefeiert.
Heute 30.01.2015 ist der 101. Geburtstag von Felicitas D. Goodman. Ich habe das genaue Geburtsdatum ihrem Abgangszeugnis der Höheren Privat-Mädchenschule in Hannover vom Februar 1922 entnommen. Damals war die Familie Daniels gezwungen für einige Zeit von Budapest nach Hannover umzusiedeln. Im Zeugnis wird „der lieben Felicitas“ alles Gute für die Zukunft gewünscht.
Ihr Leben war bewegt und fordernd. Mit viel Willenskraft, Bescheidenheit, Humor und Zuversicht meisterte sie viele Schwierigkeiten.
Durch ihre geniale Forschungsarbeit hat sie uns den wunderbaren Erkenntnisweg der Rituellen Körperhaltungen erschlossen, die vielfältigen, sinnlichen Wahrnehmung in der Trance mit den eigenen Erfahrungen zu verbinden. Sie hat uns aufgezeigt, dass die Möglichkeit die heilsame Trance zu erleben in jedem Menschen, unabhängig vom jeweiligen Lebensumfeld, angelegt ist und angstfrei wahrgenommen werden kann.
Wieder bin ich dankbar Felicitas als Mensch, Lehrerin und Freundin begegnet zu sein und mit den Rituellen Körperhaltungen, ganz unabhängig, meinen eigenen Erkenntnisweg gehen zu können.
Weinviertel 26.1.2015 Durchatmen
Zwischen den Häusern ist Sonne zu sehen. Ich entschließe mich endlich ins Weinviertel zu fahren.
Auf der Fahrt höre ich wieder Juli Zeh´s „Schilf“. Es geht sich immer genau eine CD aus, und die inhaltlichen Lücken schließen sich. Beim Haus angekommen verzaubert mich die Schneelandschaft. Die Dächer des Kellerviertels ducken sich vor dem Horizont und die Marillenbäumin hebt sich scherenschnittartig ab.
Die Luft ist hell. Die Nachbarin und mein praktischer Helfer kommen. Immer mehr zeigt sich die Mondsichel über mir. Ich stapfe im centimeterhohem Schnee herum. Sehe mir die Schwertlilienblätter an und koste vom Rest der dicken Hagebutten. Immer wieder kommen Phantasien über den Garten. Was lasse ich, was will ich verändern? Es soll wieder eine Naschecke geben, mit vielen Himbeeren, Trauben und Weingartenpfirsichen. Habe noch Gläser mit Kompott. Meine Luxusnotversorgung an eingekochten Köstlichkeiten. Eine Glas werde ich morgen öffnen. Ich setze mich im Garten an die Wand, die nach Südwesten schaut und betrachte den schimmernden, sich färbenden Wolkenhimmel.