Weinviertel 4.9.2015 vermisse Tigris

Tigris ist in der Nacht trotz Blitz und Regen nicht nach Hause gekommen. Ich sorge mich.
TAGEBUCH Do.3.9.2015
Syna, Susann und ich gehen zur Ausstellung nach Poysdorf. Wir sind eine Stunde später dran als geplant. Wir fahren mit Susannes Auto, das sie bei der unteren Türe geparkt hat. Tigris ist da. Ich denke, wir müssen schauen, dass sie weggeht. Sie läuft dann auch den Weg hinauf.
Danach, nach dem Geschehen, denke ich mir, warum haben wir die Katzen nicht ins Haus gegeben, wenn wir doch wussten, dass wir später kommen.  Ich war nicht ganz da, nicht aufmerksam. Habe nicht auf meinen Impuls gehört, denn der war auf Achtung!!!
Beim Nachhause kommen von Mistelbach läuft uns beim Aussteigen Fuchur entgegen. Syna begrüßt ihn. Es beginnt zu regnen. Am Abend vorher hat es auch geregnet und Tigris kam dann etwas nass daher. Es blitzt und gibt Wetterleuchten. Susanne geht Schlafen. Syna dann auch. Ich bin unruhig. Syna kommt dann weil sie was gehört hat. Es war der Fensterflügel. Ich bin unruhig.
Tigris ist am Morgen auch nicht da. Nicht ihre Art. Syna geht sie mit dem Fahrrad suchen. Ich mache ein Plakat von ihr und gehe aufs Gemeindeamt damit.
Sehe dann die Frau mit dem schwarzen Hund. Erzähle ihr, dass  Tigris abgängig ist. Ich hänge noch einen Zettel auf und fahre die Neudorfer Strasse entlang bis zur Florianstatue, wo sie dann auch später gefunden wird. Ich bleib leider nicht an der Tibor Stelle stehen.
Den Rest der 10 Schüttmeter  Holz schlichten Syna und ich noch. Birgit kommt. Wir erzählen ihr von Tigris Fernsein. Kommen ins Plaudern. Ich bin unruhig und gereizt. Syna will ja grillen. Da muss sie einkaufen. Ich will mit Fuchur nach Tigris suchen. Tue es auch. Bringt nichts. Als ich zurück gehe, kommt gerade Fr. Leitner. Sie hat eine Katze gefunden und die Frau mit dem schwarzen Hund hat ihr von mir erzählt.
Wir laufen zu der Stelle hin. Es ist wirklich Tigris. Ich bin sehr aufgeregt, denn sie hat eine große Wunde. Syna ist beim Einkaufen. Rufe sie an. Sie ist gerade im Supermarkt und versteht schlecht. Dr. Neuburger ist nicht erreichbar. Rufen 2 andere Tierärztinnen an. Frau Leitner ist so hilfreich. Hat Telefonnummern von Ärztinnen. Ist auch ruhig und besonnen. Ich bin am Kollabieren.
Dann weiß  Birgit dass Dr. Eva Neuburger Praxis hat und wir hinfahren sollen. Wir fahren zur Ärztin. Kommen bald dran. Sie will Tigris Schmerzmittel geben. Gibt Injektion und Infusionen. Macht Röntgen. Tigris hat innere Blutungen. Die Lage ist kritisch. Besuchen Tigris am Samstag. Dr. Neuburger hat sie operiert. Sie hat die 8 cm große Wunde genäht. Irgendwie bin ich froh darüber, erleichtert. Das zahlt sich anscheinend aus. Es gibt doch noch eine Chance. Sie hat überlebt. Ist schwach, nicht über den Berg. Kommen  am Nachmittag wieder. Behandeln sie. Sie leckt meine Hand. Am  Sonntagmorgen besuchen wir wieder Tigris. Unverändert, hat aber gegessen und etwa getrunken, das ist das Positive, das Negative ist, dass sie die Beine nicht bewegt, keinen Tonus hat.
Am Nachmittag, nachdem ich Syna zum Bus gebracht habe, bin ich um 6h wieder dort. Gebe Tigris zu trinken. Sie ist etwas ungehalten weil ich ihr noch etwas geben will, aus Spritze und Schale. Knurrt oder faucht. Fuchur will nicht zu ihr. Ich behandle sie wieder. Sie wirkt  müde, aber da. Ich gehe um ca. 19.15.
Laut Dr. Neuburger stirbt sie kurz danach. Ihr Anruf Mo um 7.30. Ich hole Tigris ab. Die Ärztin hat sie in ein weißes Laken gelegt und streicht ihr über den Kopf. Sie hatte, denke ich, doch gedacht, dass sie überlebt. Bin traurig und wütend. Das Schicksal hätte es doch anders kommen lassen können. War wie knapp daneben. Wieder, wie bei Tibor, ist der Sommer fast vorüber. Wir wären bald wieder mehr in der Stadt gewesen und nicht mehr so viel nachdraußen gegangen. 

Weinviertel 3.9.2015 Der Mann im Eis

Jetzt kenne ich ihn auch. Wir waren im Museum-MAMUZ, in Mistelbach,  bei der „Ötzi“ Ausstellung. Wir wissen jetzt, dass Ötzi als Mann in der Kupferzeit mit seinen geschätzten 46 Jahren uralt war, dass er in die Berge steigen konnte, dass es an einigen Krankheiten litt und seine Schmerzen mit 40 Tattoos  behandelt wurden, dass er gut mit Werkzeug ausgerüstet war, (ein wertvolles Kupferbeil)  schöne, warme Kleidung trug, dass er angegriffen wurde und sich verteidigt hat und im Fliehen von einem Pfeil getroffen wurde, was seinen Tod verursachte.
Ötzi hat ein eigenes Museum in Bozen bekommen und ein wissenschaftliches Institut zur Mumienerforschung.
Wenig wissen wir, wie er mit Frauen, seiner Mutter, seiner Schwester, seinen Kindern und anderen Frauen und Menschen zusammen lebte. Das Leben der „Kupferzeitfrauen“ bleibt unberührt, denn der in der Ausstellung gezeigte Film, zeigt leider nur weibliche Stereotypen, wie nähende und im Topf rührende Frauen.

Der Vortrag am 3.9.2015 „Spinnen - Weben - Flechten – Zwirnen“ von  Dr.Karina Groemer (NMH) war besonders spannend und hat besondere Aspekte des textilen Handwerks, wie den binären Code des Webens, 1 für heben - 0 für senken - 1 für heben benannt. Sie hat den hohen Wert der Herstellung von Textilen wissenschaftlich belegt und launig besprochen.

Tschechien 1.9.2015 Frauenpower

Syna und ich fahren als Vorbereitung der Exkursion des Felicitas Goodman Institutes wieder nach Hluboké Mašůvky.
Es ist brütend heiß. Wir steigen vom Parkplatz vor der Kirche hoch zum kleinen Wald, von dem aus eine Sicht zum Fundplatz der weltberühmten Frauenstatuette ist. Diesmal sind wir mit weißem Papier ausgestattet um die durchsichtigen Schautafeln hinterlegen zu können und sie fotografieren zu können. Im Wäldchen schauen wir uns nach einem Platz für die Trance um. Kinder haben hier gespielt und sich kleine Baumnester gebaut mit Stöcken und Schnüren. Wir heben Müll auf und beginnen ohne Absprache den Platz zu richten. Wir werden immer ruhige und entspannter. Dann lassen wir uns nieder und horchen in den Wind. Das Rauschen der Blätter und die uralte Göttinnen Energie ist spürbar. Wir haben unseren Spaß beim Photographien der Tafeln, holen Wasser vom Bründl und stellen uns vor, wie das zu mehrt wird. Nach einer Stärkung gehen wir den Wahlfahrtsweg mit den vielen Madonnen hinauf. Das erste Bild ist von der Virgin de Guadelupe, was mich sehr freut. Viele Marienkirchen aus Tschechien sind hier zitiert und auch einige aus Österreich. Durch dieses Marienspalier zu Gehen ist sehr speziell. Auf der Anhöhe sitzt eine Steinfrau, den Kopf in die Hände gestützt, Marie de la Salle heißt sie. Wir lassen uns im Gras nieder und überlassen uns dem Gras und der Erde. Dann müssen wir hoch, weil unsere nächste Station ruft. Machen einen Einkauf in einem Supermarkt, kommen zum Schloss und erleben eine  unangenehme Überraschung. Baustelle. Ich bin hart am Denken, was nun? Dann erleben wir eine angenehme Überraschung, die ich erst nach der Exkursion verrate. Da Tesetice am Heimweg liegt, möchte ich dort noch hin schauen. Tesetice, nahe bei Znaim, ist der erste erforschte Kreisgraben. In den 70ern wurde hier 10 Jahre lang gegraben und das Areal erforscht und auch 2010 bis 2012 wurde eine Forschungsstation eingerichtet. Dorthin zu finden war dann doch nicht so offensichtlich. Über holprige Feldwege finden wir die Stelle. Auch hier sind wieder ausführliche Schautafeln. In den 2000 ist viel passiert in der tschechischen Archäologie. Wir freuen uns dann schon im tschechischen Landlokal zu Gast zu sein. Die jungen Leute die es führen sind sehr sympathisch und das Essen ist erstklassig. Es gibt Süsse Knödel die wie eisbedeckte Riesengebirge aussehen mit Topfen, Zucker und flüssiger Butter drauf. Ein erlebnisreicher Tag.

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Hermine Brzobohaty-Theuer | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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