Weinviertel 26.1.2015 Durchatmen
Zwischen den Häusern ist Sonne zu sehen. Ich entschließe mich endlich ins Weinviertel zu fahren.
Auf der Fahrt höre ich wieder Juli Zeh´s „Schilf“. Es geht sich immer genau eine CD aus, und die inhaltlichen Lücken schließen sich. Beim Haus angekommen verzaubert mich die Schneelandschaft. Die Dächer des Kellerviertels ducken sich vor dem Horizont und die Marillenbäumin hebt sich scherenschnittartig ab.
Die Luft ist hell. Die Nachbarin und mein praktischer Helfer kommen. Immer mehr zeigt sich die Mondsichel über mir. Ich stapfe im centimeterhohem Schnee herum. Sehe mir die Schwertlilienblätter an und koste vom Rest der dicken Hagebutten. Immer wieder kommen Phantasien über den Garten. Was lasse ich, was will ich verändern? Es soll wieder eine Naschecke geben, mit vielen Himbeeren, Trauben und Weingartenpfirsichen. Habe noch Gläser mit Kompott. Meine Luxusnotversorgung an eingekochten Köstlichkeiten. Eine Glas werde ich morgen öffnen. Ich setze mich im Garten an die Wand, die nach Südwesten schaut und betrachte den schimmernden, sich färbenden Wolkenhimmel.
W ien 20.1.2015 indoor
In dieser Zeit des zu Hause Verweilens sind mir Tigris und Fuchur erfreuliche KumpanInnen.
Vormittags gibt es manchmal ein Gerenne. Ab Mittags werden die Möglichkeiten des Liegens ausgekostet. Manchmal gesellt sich Eine zu mir, beim Liegen. Diese sieben, zusammen cirka 14 kg, sind zu spüren. Im Moment, während ich schreibe, hat Tigris diese anscheinend für sie sehr angenehme Position gewählt, auf meinen Unterarmen zu liegen und zu Schnurren. Dabei heb ich natürlich entweder ihren Kopf oder ihr Hinterteil. Sie schnurrt weiter. Das Beieinanderliegen von Schwarz-Tigis und Weiß-Fuchur ist auch beliebt. Ich muß dann manchmal - oder oft, fotografieren.
Habe schon eine ziemliche Anzahl ihrer diversen Posen.
Weinviertel 18.1.2015 in der Trance
PLATZ SCHAFFEN
Platz schaffen
Im Herzen Platz schaffen
Platz schaffen für das Neue,
Das Leichte, das trägt und bewegt.
Das nicht sorgenschwer ist.
Platz machen im Herzen
Für die aufleuchtenden Momente im Augenblick.
Zeit haben für ein Gespräch, eine Frage, eine Bitte.
Platz schaffen für leeren Raum.
Er kann sich füllen mit den Wundern, Geschenken und
Überraschungen aus der Anderswelt.
Den Geschenke des Unvorhersehbaren, die aus dem Stoff,
dem kostbaren Gewebe des Urgrunds kommen.
Atmen, dehnen, sein und verweilen.