WV 3.11.2023 Noch Sonne und Farben

Grippaler Infekt zwingt, gleichzeitig ermöglicht mir wieder in Klausur zu gehen. Meinen üppigen Aufgaben für die Sozial-und Kulturanthropologie nach zu kommen tut das gut. Mein Assistent ist bereit. An meiner Seite auf einem alten Schaffell liegend stärkt er mir den Rücken. Kurze Schnupperphasen im Garten. Der leuchtet farbig dahin. Die Wiese ist wie ein Teppich in gelb, orange und rot. Einige Isabella Trauben hängen noch. Nasche im Vorbeigehen dran. Die Himbeeren sind jetzt wirklich dahin. Hab ein paar und auch Dirndeln in Schnaps eingelegt. Winterstamperl (auch Herbst). Zudem ist mir endlich - oh wonder - gelungen einen Radio im Stall, wo ich arbeite, zu aktivieren. Bin ja Radiohörerin. Eben über das Klezmerfestival in Wien. Die Arbeit über Dios de Muertos hat gut getan. Spüre gerne hin. Meine Tante, sie wurde unglaubliche 96 Jahre alt, hat sich verabschiedet. Sie wollte es jetzt auch. Als ich sie zuletzt sah, war es schön, sie so munter und pfiffig zu sehen.
Jetzt gehe ich das Thema Identität, Rassismus an. Lese Text „Schwarze Haut und weiße Maske“ 1952 von dem Psychiater und Theoretiker Franz Fanon. Höre ein Interview mit Mithu Sanyal. Autorin von Vulva, die Enthüllung.

    

WV 1.11.2023 Dias de Muertos


Ich bin der Einladung des Weltmuseums in Wien gefolgt und zum mexikanischen Totenfest gegangen. Habe mir noch eine Blume ins Haar gesteckt und die roten mexikanischen Stiefel angezogen. Treffe mich mit Ona in der gefüllten Säulenhalle, wo die Präsentation des  Totenaltares schon im Gange ist. Geschmückt von orangfarbenen Kunst Targete und Näschereien für die Verstorbenen. Schnaps muss auch sein und deren Fotos. Je mehr ich schreibe (eine Aufgabe für die Kulturantropologie) desto tiefer tauche ich ein und denke mehr zu verstehen vom Gedenken und vom Feiern, vom schwingenden Netz zwischen den Lebenden und den Toten. Es ist so ein riesiger Unterschied zum österreichischen Allerheiligen. Bunt, laut, mit Musik, fröhlich.
  
Die Künstlerin Stephany Rodríguez Cabañas gestaltet für das Weltmuseum Wien eine Ofrenda,(Totenaltar) die von 26. Oktober bis 7. November in der Säulenhalle kostenlos zu sehen ist.

Wien 22.10.2023 Albatros

Letzter Tag der Ausbildung
Spannend ist mit Paarhaltungen auf die rituelle Reise zu gehen. Einige Statuetten sind deutlich männlich-weiblich gestaltet. Andere als weibliche Paare. Wir haben die sogenannte „Albatroshaltung ausgewählt. Sie hat eine Gesichts Bemalung in blau/grün, wie eine Augenmaske. Wir saßen uns paarweise gegenüber und dadurch entstand eine verstärkte Resonanz und Sicherheit mit der Frau gegenüber.

Strahlende Augen          
Albatros flieg -
spürt sich leicht
über die Welt
über das Meer
Flügel
breitet sich aus
beschützt
und gleitet sanft
ins BLAU  

                                                

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Hermine Brzobohaty-Theuer | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Adresse: 1030 Wien, Stanislausgasse 4/9 | Tel.: +43 676 47 49 112

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