WV 30.4.2018 Heilritual in der Bärenhaltung
Zu Walpurgis ein Ritual. Ich habe Rückenschmerzen. Ona rasselt für mich. Wir konzentrieren uns in der Bärinnenhaltung auf meine Linderung. Am nächsten Tag kommt die Zeichnung der Bärin, wie sie ein Gebilde hält. Es ist nicht klar, was sie damit tun wird. Wird sie es streicheln, fressen oder zerreißen.
Die Bärin
umarmt das Gewächs. Wird sie es freudig berühren? Wird sie es streicheln? Behalten wollen oder vertreiben, zerreißen und in alle Winde zerstoßen?
Aufrecht ist die Säule voll Mark und Blut,
Ein Trichter des goldenen Füllhorns.
WV 29.4.2018 Kapitel 4
4 Mein eigener Weg zu den Offenbarungen
„Die Welt unserer Phantasie ist der einzige Ort, an dem wir tun und lassen können was wir
wollen.“ Gerald Hüther 2005
Seit rund 25 Jahren praktiziere ich die Rituellen Körperhaltungen und gebe sie, von Felicitas D.Goodman autorisiert, an andere Menschen weiter. Irgendwann entstand das Bedürfnis nach der Trance und dem Protokollieren, etwas aufzuzeichnen. Anfangs waren es kleine Begleitskizzen der manchmal seltsamen Gebilde und Formen, die in der Trance auftauchten. Es zeigte sich
auch, dass die Spürerinnerung der Tranceinhalte durch die Skizzen anhaltender blieben. Ich begann die Graphiken auf einem extra Blatt bunter werden zu lassen und mit Datum, Haltungsnamen und einem Titel zu vermerken. Nach und nach wollten Worte in manchmal gereimter, in vielleicht mehr poetischer Form niedergeschrieben werden.
Abb. 7: Eine der ersten Zeichnungen 1998 (H.B.)
Die ersten Kritzeleien mit farbiger Ölkreide auf Zeichenpapier scheinen roh, ungeordnet, spontan, keinen Anspruch gehorchend, etwas „Schönes“ ausdrücken zu wollen. Das ist es auch was ich den Mitreisenden vermitteln will. Die meisten Menschen sind gerade was d as Zeichnen und das Singen betrifft, zu tiefst verletzt und damit in ihren Ausdrucksmöglichkeiten gebremst, wenn nicht sogar vollkommen blockiert worden. Ich erinnere mich an die Aussage einer Frau, als ich ihr vorschlug nach der Trance, etwas auf Papier zu bringen. Sie sagte einen Satz, der mir im Herzen weh tat.“ Schade ums Papier“. So viele Abwertung lag darin, so viele Unterdrückung und Gewalt an der Seele. Kay Hoffman, als Tänzerin und sich zwischen den Welten Bewegende, empfiehlt vor dem Zeichnen zuerst den Körper zu spüren und zu atmen.
„Du streichst mit beiden Händen über das Papier, du lässt die Reibung der Stifte zu. Vergiss, dass du etwas Malen sollst. Erspüre was sich zeigen will, was sich bewegt.“ (Hoffmann 1984: 386) Text aus: Bewusstheit und Kreativität und die Rituellen Körperhaltungen nach Felicitas D. Goodman, Hermine Brzobohaty-Theuer 2018, S: 10.
WV 27.4.2018 Garten
Jetzt ist aber wirklich der Garten dran. Gestern fiel der fein Hopiregen, der die Erde befeuchtet und nicht weggespühlt hat. Meine Paradeisbabys brauchen noch etwas, bevor sie in die Erde kommen. Sorten: Germain Gold (Samen waren von der Nachbarin), Green Zebra von der Arche Noah, habe mal eine Pflanze geholt, ebenso die Black Cherries und die Veni-Vini-Vici. Dann gibt es noch große Fleisch und rote Turbane. Und Ona hilft beim blauen Hopi Mais, alles aus den Samen gezogen. Dem Wein kann ich beim Wachsen zuschauen und die Gänseblümchen wollen es mindestens paarweise. Fuchur ist zufrieden.