Weinviertel 26.1.2015 Durchatmen
Zwischen den Häusern ist Sonne zu sehen. Ich entschließe mich endlich ins Weinviertel zu fahren.
Auf der Fahrt höre ich wieder Juli Zeh´s „Schilf“. Es geht sich immer genau eine CD aus, und die inhaltlichen Lücken schließen sich. Beim Haus angekommen verzaubert mich die Schneelandschaft. Die Dächer des Kellerviertels ducken sich vor dem Horizont und die Marillenbäumin hebt sich scherenschnittartig ab.
Die Luft ist hell. Die Nachbarin und mein praktischer Helfer kommen. Immer mehr zeigt sich die Mondsichel über mir. Ich stapfe im centimeterhohem Schnee herum. Sehe mir die Schwertlilienblätter an und koste vom Rest der dicken Hagebutten. Immer wieder kommen Phantasien über den Garten. Was lasse ich, was will ich verändern? Es soll wieder eine Naschecke geben, mit vielen Himbeeren, Trauben und Weingartenpfirsichen. Habe noch Gläser mit Kompott. Meine Luxusnotversorgung an eingekochten Köstlichkeiten. Eine Glas werde ich morgen öffnen. Ich setze mich im Garten an die Wand, die nach Südwesten schaut und betrachte den schimmernden, sich färbenden Wolkenhimmel.