Weinviertel 7.9.2015 Trance für Tigris
Chiltanhaltung für Tigris mit Ona, Ona rasselt
Frage: “Was ist offen? Wie abschießen? Was tun um Geister zu befrieden.“
Ich sehe meine Lehrerinnen Ute und Felictas und Tibor und Tigris. Ich halte sie rechts und links an der Hand und wir laufen los auf einen Abgrund zu und springen mit totaler Lust ins Nichts. Es ist ein wunderbar freies Gefühl. Meine Haut im Gesicht schäumt, brennt, so wie bei Tigris, die Gift ausgeschwitzt hat. Es kommen Würmer und Maden und dann Schlangen hervor, ringeln sich wie bei Medusa, um ihr Haupt. Später schwitze ich noch stärker, ich bekomme Bauchschmerzen und muss dringen aufs Klo. Die Zähne tun mir weh.
Botschaft: halbe Stunde täglich „nichts“ tun.
Nach der Trance stürze ich aufs Klo. Immer wieder vergesse ich, dass Tigris tot ist. Ich schrecke hochsie hier, vor mir, liegen zu sehen. Verstehe Menschen mehr, die ihre Haustiere konservieren und einbalsamieren lassen, die Fotos aufstellen und Büsten machen lassen. Könnte auch eine kleine Katzenfigur machen. Ich habe an die tote Tigris während der Trance nicht gedacht. Vielleicht ist sie schon ein Stück weiter weg. Ich bin am Verdauen, ausschwitzen, schüttle mich, schaukle vor und zurück. Ona hat die Trance auch lustvoll erlebt und Tigris wild und unzähmbar.
Sie lacht und nährt sich im Lachen und ist fröhlich und wild.
Weinviertel 20.9.2015 Schlangenfrau
Mit der Trance der Gefiederten Schlange, einer Seelenbegleiterin, für Tigris.
Schlangenfrau, im Wind verweht
Über Hügel und Wälder
Fliegen wir dahin
Zum Mittelpunkt
Der Weissagung.
Es tönt in meinem Ohr
„Höre auf dein Herz“
Immer?
Immer!
Aber!
Ja? Aber- Und – Auch!
Sieh die Verbindung!
Ich zweifle
Darum sieh die Verbindung
Von Leben und Tod und die Brücke dazwischen.
Weinviertel 8.9.2015 Trancebegleitung
SEELENFÜHRERIN – PSYCHOPOMPOS 7.9.2015
Ein Tranceritual für die Seelen, die im Mittelmeer ertrunken sind, vorgeschlagen von einer portugiesischen Kollegin. Die FreundInnen in USA geben den Vorschlag weiter an mich. Es Ist wie ein Kreis um die Welt und eine Verbindung.
Ich schließe in dieses Ritual Tigris ein.
In der Haltung der/des Psychopompos halten wir die Arme über den Kopf und stützen uns an den Ohren ab oder führen die Finger in der Mitte des Kopfes zusammen.
Ich rassle und habe die linke Hand am linken Ohr. Ich wechsle während des Rituals zweimal die Seiten. Tigris liegt vor mir. Ich rieche ein bisschen von der Krankheit und auch einen süßen Geruch. Der Rauch von Katzenminze und Salbei liegt in der Luft. Ich wünsche mir einen Kontakt zu Tigris in der gegenwärtigen Existenz. Ich sehe eine schwarzhaarige Frau mit langen Haaren, ihre Augen blitzen kätzisch temperamentvoll. Ihre Bewegungen sind athletisch. Anders als Tigris als Katze, mit ihren kleinem Trippelgang und ihren kleinen Füßchen und Pfötchen, mit ihrem weichen Fell, mit ihrer Zärtlichkeit, die auch etwas Drängendes - Hinzudrängendes haben konnte. Sie war für mich viel schwerer erfassbar als die anderen Katzen, viel mystischer und geheimnisvoller. Eine Hohepriesterin und dann wieder ein Mädchen. Sie war Eine die sich genussvoll am Rücken räkelte und am Bauch kraulen ließ. Vor ein paar Tagen lag sie beim Schlafen dicht an meinen Rücken gedrängt. Und ihr vehementes Drängeln und Hochstrecken am Morgen, wenn sie unbedingt, schon vor ihrem Frühstück hinaus wollte war bemerkenswert. Ich habe mich oft gefragt, wo läuft sie dann hin? In der Trance habe ich eine hochwirbelnde, dunkelfarbene Energie gespürt, die auch im Kreis und in viele Räume wirbelte. Ich spüre meine Sehnsucht nach Tigris, nach ihrer Zärtlichkeit, ihrem Geruch, ihrem Fell und mein sie nicht gehen lassen wollen. Wenn es das ist, was sie mich lehren sollte, würde ich gerne noch mehr lernen. Dann habe ich eine Ahnung vom Jagen, ihrem Jagen. Die Verbindung dieser Qualitäten, der Weichheit, der Zärtlichkeit und der Wärme und der des Jagens, diese Aufmerksamkeit, Wachheit! Da würde Syna sagen: „genial“. Zu Tibor, der vor 2 Jahren verunglückt ist, an der gleichen Stelle, spüre ich keinen Verlustschmerz mehr. Ich konnte ihn in sein neues, freies, wildes „Leben“ gehen lassen. Bei Tigris ist diese andere, die neue Tigris noch vage. Vielleicht ist es auch nicht so deutlich, weil ich in der Trance auch an die im Mittelmeer ertrunkenen Seelen gedacht habe.
Immer, wenn ich eine Welle des Geruchs der vor mir liegenden Tigris spüre, kommt auch der Schmerz. Sie alleine zu verabschieden und in die Erde zu geben, scheint mir immer schwerer. Während der Trance habe ich die Türe, die Öffnung in die andere Existenz wahrgenommen.
Vorher dachte ich, dass die Menschen mit ländlicher Lebensweise eine andere, wenige romantische Haltung zum Tod haben. Rosa, meine 81 jährige Nachbarin, war seit ich sie kenne, auf vielen Begräbnissen. Im Dorf ist man sich näher und mehr verpflichtet.
In der Trance fühle ich mich immer wieder schwach und zweifle, wie es überhaupt gehen kann sie zu lassen. Dann wieder eine schwache Verbindung zu ihrer Energie, zu diesem Wirbeln. Wünsche, dass diese Liebe zu ihr, diese starke Kraft, lebendig bleiben soll. Vielleicht gelingt beides, zu lieben und loszulassen.