Wien 1.10.2015 Flucht Film
Kinoreihe „Auf der Flucht“
Das Kontrastprogramm zur Museumseröffnung am Dienstag. Im großen Gartenbaukino eine gemütliche Besucherinnen Menge. Wenige Sponsoren. Freundlich und humorvoll wurde die Reihe vorgestellt und die Regisseurin Lisbeth Kovacic mit ihrem Film "Minor Border", Eindrücklich ihre Beschreibung der „kleinen Grenze“ . Damals, vor 2 Jahren, als sie den Film drehte, wurden die Grenzübergänge aufgelöst und nivelliert. Symbolträchtig die Abbrüche der Zollhäuser, das ruhige Dahinfahren über die kleinen Straßen und Grenzübergänge. Jetzt, erzählte sie, wären diese gesperrt, werden sie massiv kontrolliert. Das erinnert mich an die Grenzübertritte vor Jahrzehnten, als es immer beängstigend war, über Niklsdorf nach Ungarn zu fahren und das Militär mit den Maschinengewehren zu sehen und vielleicht kontrolliert zu werden.
Weinviertel 26.9.2015 Exkursion Südmährische
Es war ein sich im flexibel sein Üben. Museumsrenovierung und Kälte und Regen beim ersten Tagesausflug des Felicitas Goodman Institutes Österreich. So haben wir, die Veranstalterinnen, Susanne und ich, zuerst ein Museum in meinem Stall aufgebaut, mit jungsteinzeitlichen Göttinnen aus Tschechien, Anatolien und Malta und mit besonderen Repliken der Altsteinzeit aus Tschechien, Russland/Ukraine, Österreich. Doch im Unterschied zum Museum, bei uns konnte frau die Göttinnen in die Hand nehmen.
Und dann hat die Sonne am Fundort der Südmährischen doch gelacht und wir mit ihr. Nach der Trance in ihrer Haltung hat das Picknicken Spass gemacht und natürlich geschmeckt.
Die Überraschung: Museum- aber nicht Steinzeit- in Bewegung-besser nicht in Trance, ist auch gelungen. Wir waren im schönsten Fahrradmuseum, in einem barocken Kornspeicher, dass ich mir vorstellen kann.
Wien 29.9.2015 Venuskabinett
700 Menschen drängen sich, um bei der Eröffnung im Naturhistorischen Museum dabei zu sein. Die Einladung zur Eröffnung zeigt 6 männliche Redner und 2 männlichen Musiker, die auf die „mollige“ Dame (Zitat) hinweisen. Ich denke mir, nicht sehr originell. Dass es noch ältere Statuetten als die der Frau von Willendorf gibt, wehrt Minister Ostermayer bei seiner Rede mit: „das weiss ja eh keiner“ ab und bezeichnet sie dann als die älteste Dicke. Wir brauchen ja Superlativen und Minister Ostermayer Nachhilfestunden. Er hat anscheinend nicht die geringste Ahnung, wie die 40.000 Jahre alte Frau vom Hohle Fels/bei Schelklingen aussieht.
Das sogenannte Venuskabinett ist ein Raum, in dem die Statuette der Willendorferin in einem Glaskasten rundum anzuschauen ist und durch die schwarze Aufstellung, vor schwarzem Hintergrund, zu schweben scheint. Die „Fanny“ nach der Tänzerin Fanny Elsler benannt, leider nicht. Und gerade bei ihr wäre es so wichtig, sie von allen Seiten zu sehen, damit bestimmte Bearbeitungsspuren, die die Zusammensetzung belegen, zu sehen sind. Das sagte mir die Ausgräberin der Fanny Dr. Christine Neugebauer-Maresch bei einem Rundgang durch die Schausäle. Beide Statuetten wurden nun durch Berücksichtigung der Schwankungen der 14C-Gehalt der Atmosphäre im Lauf der Geschichte um 4.500 Jahre zurück datiert. Nun wird die Willendorferin mit 29.500 Jahre und die Statuette aus Stratzing/Rehberg mit 36.000 Jahren datiert.
Ein teurer Gag ist die, von der Willendorferin inspirierte „Balloon Lady“ von Jeff Koons, die im Eingangsbereich, leihweise, für einige Monate zu sehen sein wird. Sie glänzt rund und kupfern und spiegelt die BesucherInnen. Insgesamt ist die neue prähistorische Sammlung übersichtlicher, heller, moderner und weist auch einige Statuetten auf. Viele Funde aus Niederösterreich, wie die älteste Keramik in Österreich, mit über 7000 Jahren, aus Brunn am Gebirge, wird beispielsweise gezeigt. Die Schaustücke sind schön anzuschauen und ästhetisch präsentiert.
In der heutigen Ukraine in Ṧipinci wurden 1890 Reste einer großen Siedlung aus der Kupferzeit entdeckt.(Zitat Museum)