Wien 25.5.2015 Afrika
Afrika liegt in der Luft. Ich lese die Biographie von Miriam Makeba, "Homeland Blues". 1932 in Johannesburg geboren, wurde sie Sängerin und Aktivstin und trat gegen die Apartheidspolitik auf und musste dadurch 30 Jahre ins Exil gehen. Die Linguistin Luise Pusch hat ihr eine FemBio geschrieben. Afrika bei der Berlinale in Venedig. Die Kopien der ungewöhnlichen Felsmalereien aus Spanien, Australien und der Sahara im tschechischen Schloss Jevišovice. (Die Kopien der Felsmalereien sind auf komplizierte Weise im Verlauf von 10 Expeditionen in die Sahara und in das lybische Fezzan, in den 70er Jahren, entstanden.)
Die Menschen aus Afrika, die in eine bessere Gegenwart wollen.
Weinviertel 24.5.2015 Staatzer Mutterberg
Mache mich auf, auf den Berg zu gehen. Nehme den steilen Weg. Tut gut, dieses sich hinausheben aus dem Dorf. Von untern erklingt Blasmusik. Rosa, meine Nachbarin, ist zu einer Diamantenen Hochzeit eingeladen. Grauer Himmel. Der Flieder ist verblüht, aber gelber Klee, winziger, lila blühender Thymian, dunkelvioletter Wiesensalbei und Hirtentäschel, mit den kleinen Herzblättern geben Zeichen von Wachsen und lebendig Sein.
In meinem sehr, sehr, sehr geschätztem Buch "Gartengespräche unter Frauen" schreibt Carol Graham Chudley, das sie Pflanzen in Ton drücke. Viele Kräuter und Blätter. Ich habe dieses wunderbare Buch als Hörbuch gefunden. Nun höre ich, während meiner Autofahrten, wie sich Carol und Dorothy Field (hier die deutschen Sprecherinnen, die das sehr gut machen) Briefe über ihr Gartenleben schreiben. Beide haben eine wunderschöne Sprache, sind Künstlerinnen und verwegene Gärtnerinnen. Ich höre die Erzählungen immer wieder. Höre von Pflanzen die ich nicht kenne und die ich kennen lernen möchte und von SchriftstellerInnen, wie von Robert Frost, der so gut über das erste Grün schreiben kann. Es ist auch ein Buch darüber, wie Carol mit ihrer Krankheit umgeht, die auch ihr Tun im Garten sehr beeinflusst und beeinträchtigt. Sie wird und muss werden, von einer sehr aktiv Handelnden, zu einer vor allem Beobachtenden. Das Buch wurde nach Carol´s Tod 1999 veröffentlicht, mit Fotos von den Pflanzen, den Papierarbeiten und den Keramiken. Solche Bücher sind für mich Kleinode, die mich inspirieren und sehr erfreuen.
Bin im Moment-oh wonder- mit dem Garten sehr zufrieden. Bis zur nächsten Gartenwachsexplosion.
Weinviertel 23.5.2015 Rosenzeit beginnt
Sitze im Garten. Unterschiedliche Vogelstimmen sind zu hören. Pip, pip und twitsch, twitsch, von Meisen und Lerchen, vielleich auch Rotkehlchen. Fuchur sitzt im Gras, bei den Gänseblümchen und lauert. Tigris ist unterwegs (und lauert wahrscheinlich auch). Der Garten ist unglaublich. Auf dieses maßlose Blühen habe ich mich schon länger gefreut. Vor mir sind zwei wilde Rosensträuche voll erblüht und die drei Hollerbäume ebenso. Habe schon Sirup daraus fabriziert. Es sind noch so viele Blüten dran. Der Garten der nach Süden schaut ist in den Farben Weiß, Rosa, Silber und Violett. Der Garten nach Westen in Gelb, Orange, Pink. Das Gemüsebeet ist um die Ecke. Daneben hunderte dunkel pinkfarbene und zum verrückt werden duftende „Roses de reched“. Ich werde Blütenblätter sammeln, bevor sie zu Boden fallen und trocknen. Die wilden Rosen lassen ihre herzförmigen Blätter sanft zu Boden segeln.
Den Wein will ich noch hochbinden. Auch der blüht. Vor dem Südzaun sind hunderte hellgelbe, kleine Knospen und Büscheln der englischen Malvern Hills aufgegangen. Daneben die Dawn ist in Knospe und hat noch etwa Zeit. Storchenschnabel in Pink und die Iris in Lila mit Gelb. Daneben aufragend die wilde Rose und der Holler. Diese Streifen macht mir auch viel Freude. Ich gehe gerne den Zaun entlang um meine Ländereien zu besichtigen.
Shropshire Lad - englische Rose, aprikotfarben mit einem zarten frischen Duft
"Rose de Reched" die Duftkaiserin