Weinviertel 5.1.2014 Selbstlosigkeit

Gehe am Friedhof vorbei, neben den Feldern. Der neue Hundeplatz birgt einen kleinen, geschmückten Christbaum, plus vier Hunden, plus BesitzerInnen.

Es tut gut zu gehen. „Gehen ist gut!“ Eine Abwandlung des noch ein wenig aktuellen Satzes (Nachweihnachtszeit) „Geschenke sind gut.“ (it`s a choke meines Sohnes)

Spiele mit der Kamera. Gebe den Fotos einen dramatischen Touch. Finde sie passen zu Emily Brotes "Sturmhöhe".

Gehen klärt die Gedanken, fokussiert den Blick. Ich denke wieder über die Selbstlosigkeit nach. Welchen Stellenwert hat sie in der PartnerInnenschaft? Wie ist sie angemessenen? Wann tut es beide gut wenn eine, einer sich zurück nimm? Wie gelingt es das ausgeglichen zu tut und nicht in eine Schieflage zu kommen? Und wenn doch, dann wieder in die Balance zu kommen?

Beim Fühlen der Qualität Selbstlosigkeit spüre ich eine Entlastung. Es fühlt sich leicht und frei an. Nicht zu brauchen  - ist eine Art von Freiheit. Es ist mir leicht ums Herz.

Wien 4.1.2014 Mütterlichkeit

Das ist das Thema des heutigen Seminars im Puun.

Fragen stellen sich: mit welchen Personen habe ich als Kind Mütterlichkeit erlebt? Wie war das? Was geschah? Vor welchen Hintergrund, in welcher Umgebung? Welche Qualitäten, welche Empfindungen hat es ausgelöst?

Wir sammeln die Berichte. Es entsteht ein vielfältiges Bild der unterschiedlichsten, natürlich auch schmerzlichen Erinnerungen.

Der Satz: „ich habe eine glückliche Kindheit gehabt“, löst Gefühle unterschiedlichster Art aus. Welche und welcher von uns kann das sagen?

Mich beschäftigt das Wort: Selbstlos! Errege damit Widerspruch, Missinterpretation und Ärger.

Denke an meine Mutter und unser Zusammenleben. Wie nach Jahren des Protestes, des Kampfes, des Zorns und der Auflehnung ich Frieden mit ihr schloss. Wie ich ihren Stolz auf mich wahrnahm, ihre Wertschätzung, ihre Liebe und ihre Selbstlosigkeit.

Ich verstehe die Freundinnen. Die verzerrte Mütterlichkeit, die abgespaltete Selbstlosigkeit und Selbstaufgabe wurde Frauen über Jahrtausende aufgedrückt. In der NS Zeit ganz perfide. Das sitzt in den Knochen.

Weinviertel 3.1.2014 Nebelfrauen

Ich genieße es lang zu schlafen. Mache dann Besorgungen in Laa. Manche Geschäfte schließen um 12h zur Mittagspause. So bin ich knapp dran. In der Thayaebene ist dicker Nebel. Die Nebelfrauen tanzen.

Das Astgerippe der Birnbäumin vor meinem Schlafzimmerfenster ist wie ein Scherenschnitt. Beim Gehen sehe ich nicht weit. Die Orientierung löst sich etwas auf. Ein Empfinden wie die Augen verbunden zu haben und gedreht zu werden. Wohin geht’s denn, wo komme ich hin, wo komme ich an?

Die Zeit, die Zukunft wird es zeigen.

Unterkategorien

Hermine Brzobohaty-Theuer | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Adresse: 1030 Wien, Stanislausgasse 4/9 | Tel.: +43 676 47 49 112