Wien 29.4.2014 Begleitung der Seele ins Totenreich
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Fertig ist das Ei, der Brei, das Frei
Ich tanze durch und drum herum
WIDIBUM
Ein Kinderreim ganz klar und fein
Er soll die Spur durchs Leben sein
Gerade aus und links und rechts
Glatt und verkehrt. . . .
Ich gehe den Schritt ins Unvorherseh - bare
Im Ritual der Haltung der Chiltangeister sehe ich die Seele des Verstorbenen, zusammen mit Felicitas Goodman und meiner Mutter. Sie sind in der gleichen Ebene. Ich bin dankbar. Wir machen dieses Ritual um betimmte Informationen in die Welt zu schicken. Wir sind Säulen, Wissensträgerinnen.
Wie geht es meiner körperlichen Gesundheit? Ich stehe im Kreis und spüre, dass an meinem Rücken, an meinen Schulterblättern manipuliert wird. Dann ist da eine Berührung dazwischen und ich werde vorgeschoben. Auf meine Verweigerung vorzutreten und meine Auflehnung wird mir die Unwesentlich dessen vermittelt. "Na und?", darauf ich: "Na gut!"
23.4.2014 Meine spirituell feministischen Wurzeln
Dank eines neuen, gebrauchten Videorekorders schaue ich mir den ca. 20 Jahre alten Videofilm an, der von Barbara Duke während unserer Ausbildungszeit mit Ute Schiran aufgezeichnet wurde.
Der Film spielt in Sulzdorf auf der schwäbischen Alp, in dem 300 Jahre alten Fachwerkhaus, in dem Ute damals lebte. Er zeigt uns viel in der alten Küche mit den Katzen und Anette der Köchin. Er zeigt uns bei den Vorbereitungen der Rituale, bei Körperbemalungen und wie wir in den Schnee unsere Zeichen treten. Ich sehe uns zu bei den abendlichen Theaterspielen, wo wir die Themen und Spannungen der Tage “ verspielten". Ich sehe unsere Lehrerin Runa, schmal, vogelgesichtig. Zig Jahre sind vergangen. Zu einigen Frauen habe ich nach wie vor Kontakt. Die meisten Frauen aus dieser Zeit sind mir, trotz der Intensivität des Zusammenseins, entschwunden. Es wurden damals essentielle Kräfte für unseren Kontakt mit Energie und Existenz angeregt. Wie wurden gefordert uns nicht in Wehleidigkeiten und Trägheit zu verlieren, wir wurden in unserem speziellen Sosein bestärkt, in unserer Eigenart, ohne Egoistisch zu sein. Ich sollte herzlos werden und das Denken lassen. Ich freue mich darauf mit Maria und Onat mal diesen Film gemeinsam anzuschauen.
Wien 22.4.2014 Der 2. Felicitas Goodman Stammtisch
Dienstag nach Ostern treffen wir uns zum 2 .Mal zum Felicitas Goodman Stammtisch im feinen Veranstaltungsort Das DORF, in der Weißgerberstraße.
Ich bereite das Originalinterview mit Felicitas Goodman vom Sommer 2000 vor. Ich bin damals bei einem meiner Besuche in Cuyamungue Institute in New Mexico mit Felicitas Goodman auf der Veranda des Studentenhauses gesessen und durfte ihr Fragen stellen und unsere Gespräche aufzeichnen. Das war mein dritter Sommer in Cuyamungue. Ich hatte immer wieder viel Zeit für Gespräche mit Felicitas und da diese Gespräche immer sehr gehaltvoll waren, wollte ich sie gerne konservieren. Ich hoffe, dass da Tonband gut hörbar ist und dass das Abspielen klappt. Die Audiokassetten sind ja schon antik. Die gibt es kaum mehr zu kaufen.
Die Atmosphäre beim Zuhören ist sehr konzentriert und fein. Wir hören Felicitas wie sie aus ihrer Kindheit erzählt, ihrem Studium in Heidelberg, von ihrer Emigration in die USA und wie sie mit 51 Jahren wieder etwas Lernen will, dass ihr persönlich Spass macht. Zitat: „Ich hatte irgendwie das Gefühl ich möchte auch irgendwie etwas machen, dass mir persönlich Spass macht.“
Der Kreis der BesucherInnen hat sich diesmal beim 2. Stammtisch erweitert. Ich freue mich, dass eine sehr heterogene Gruppe zusammen gekommen ist. Da sind sehr Erfahrene, die schon jahrelang die rituellen Körperhaltungen praktizieren. Praktizierende mit einzelnen Erfahrungen, die diese jedoch nicht mehr missen wollen, die die Trance als nährendes Lebensmittel aufnehmen. Einige haben den 85. Geburtstagsfest von Felicitas vor 15 Jahren in der Wiener Uni mitgefeiert. In der Theorie sehr Kundige sind da. Und Eva, die sich als Kukuksei sieht und „zufälliger Weise“ nachfragt ob Felicitas ein Märchenbuch geschrieben hat. Über dieses Märchenbuch „Die Blaue Brücke“ hören wir dann auf dem Tonband. Ist doch interessant.
Mir fällt danach auf, dass ich dieses gemeinsame Zuhören von einem Tonträger wahrscheinlich zum ersten Mal bewußt erlebte. Es ist eine sehr spezielle Qualität des gemeinsamen, nichtaktiven Tuns. So war es wahrscheinlich, als die ersten Radioprogramme gemeinsam gehört wurden. Es hat etwas von: zusammen in der Sippe ums Feuer sitzen und Geschichten hören.